Maritimo-Ratssitzung: Weder einstimmig noch demokratisch

Gemeinsame Stellungnahme der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, UWG und O-E 2020

Helmut Lenk, Fraktionsvorsitzender der UWG

So einstimmig und harmonisch, wie es die Berichterstattung vom 03.07.2018 in der Stimberg Zeitung „Steuerzahler trägt das Risiko“ suggeriert, war die Rats­sitzung über die Zukunft des Maritimos zu keiner Zeit. Im Gegen­teil. Bündnis 90/Die Grünen, O-E 2020 und UWG zeigten mit ihrem Abstimmungsverhalten klar, dass sie mit der Besetzung des zukünftigen Geschäftsführers absolut nicht einverstanden sind. Ein Neuanfang, so die einhellige Meinung der drei Fraktionen, ist nur mit „neuen Köpfen“ möglich. Leider gab es dafür bei der Abstimmung keine Mehrheit.

Nicht nur die personelle Besetzung mit demselben Geschäftsführer stößt den Parteien sauer auf, sondern auch die Ungewissheit, wie sich mit demselben Führungspersonal die finanzielle Situation für dieses Bad zukünftig darstellen wird. Die Erfahrungen der Vergangenheit sprechen hier eine deutliche Sprache.


Die vergangene nicht öffentliche Ratssitzung war zudem im höchsten Maße undemokratisch und von einem respektlosen und unflätigen Stil geprägt. Nach einer sehr kurzen Diskussionszeit von etwa 20 Minuten beendete Bürgermeister Carsten Wewers diese für alle Bürger der Stadt so wichtige Aussprache, obwohl es noch weitere Wortmeldungen gab und drängte zur Abstimmung.


Nach der Geschäftsordnung des Rates stehen jedem einzelnen Ratsmitglied 10 Minuten Rederecht zu. Offen­sichtlich ist dieser Umstand einigen Ratsmitgliedern selbst nicht bekannt, denn sie störten wiederholt die Sitzung durch Zwischenrufe, die jeweilige Fraktion hätte bereits ein Rederecht in Anspruch genommen. An dieser Stelle wäre es die Pflicht des Bürgermeisters gewesen, dies zu unterbinden. Er tat es jedoch trotz lautstarker Beschimpfungen in keiner Weise. Stattdessen drängte der Bürgermeister – der offensichtlich keine kritischen Anmerkungen zur Zukunft des Maritimos haben wollte – zur Abstimmung.


Einer Fraktion verweigerte der Bürgermeister komplett die Möglichkeit, Stellung zu diesem wichtigen Thema zu beziehen. Auch andere Ratsmitglieder hatten nicht mehr die Möglichkeit, von ihrem Frage- und Rederecht Gebrauch zu machen. Dies ist nach Meinung der drei Fraktionen ein Verstoß gegen die Geschäftsordnung und zutiefst undemokratisch – vom schlechten Stil einiger pöbelnder Ratsmitglieder ganz zu schweigen.


 

Armin Ziesmann
Fraktionsvorsitzender
Bündnis 90/Die Grünen

Helmut Lenk
Fraktionsvorsitzender
UWG

Heike Czaykowski
Fraktionsvorsitzende
O-E 2020 Fraktion